Startseite nach oben
Nachtfahrt
Vom Sonnenuntergang zum Sonnenaufgang
Berndt-Suhl.de
Ausflüge & Touren
Startseite Karte Thüringen Über mich & Kontakt
Die Idee zu dieser Nachtfahrt kam mir beim Blick aus meinem Küchenfenster Mitte April (Foto). Wie fühlt es sich an eine ganze Nacht mutterseelenallein mit dem Motorrad durch die Nacht zu düsen? Gibt es noch Bauwerke die nachts angeleuchtet werden, oder sind die alle längst den üblichen Sparmaßnahmen zum Opfer gefallen? Wer ist außer mir nachts noch unterwegs? Wie wird es sein allein im Wald zu hocken? Und da ich momentan sowieso so Einiges zu verarbeiten habe kommt mir die Stille und Einsamkeit der Nacht gerade recht. Getankt habe ich schon heute Nachmittag. Anschließend bin ich ein bisschen durch Suhl gefahren, auf der Suche nach ein paar schönen Plätzen für meine Sonnenuntergangsfotos. Mehrere schöne Standorte habe ich gefunden. Bei der nächsten Nachtfahrt mach ich dann ein paar Fotos von einem der anderen Orte aus. Wieder zu Hause packe ich ein paar Sachen zusammen. Viel brauche ich nicht. Kocher, Essen, Fotozubehör, plus die Sachen die man sonst auch immer dabei hat. Vergessen hatte ich ein paar Scheiben Brot und ein wenig Bratfett oder Öl für die Pfanne. Ich dachte das Eigenfett der Bratwürste würde ausreichen um ein anbrennen der Würste am Pfannenboden zu verhindern. Dem ist leider nicht so gewesen. Die Pfanne ist aber mittlerweile wieder in einem gebrauchsfähigen Zustand. Die Erkenntnis dieser Nachtfahrt: Wenn gebraten wird, Öl nicht vergessen, Brot ist nicht so wichtig! Zweite wichtige Erkenntnis: Wer nachts im Wald was aus- oder einpacken muss, für den ist eine kleine Taschenlampe sehr hilfreich. Ich hatte eher durch Zufall meine Stirnlampe dabei, sieht doof aus, ist aber praktisch.
Foto oben: Suhl - Blick zum Stadtzentrum und zum Domberg. Foto links: Kurz vor dem Start. Meine kleine 24ltr. Gepäckrolle ist heute das erste Mal dabei. In ihr befindet sich ein Kocher und das Zubehör. Die Regenkombi und ein Reifenreparaturset haben auch noch rein gepasst. Die restliche Ausstattung wie z.B. die Fotoausrüstung habe ich griffbereit im Rucksack. Zeitlich habe ich mich wiedermal etwas verschätzt, so das ich mich jetzt richtig beeilen muss um rechtzeitig den Platz für meine ersten Fotos zu erreichen. Es sind nur wenige Kilometer dann habe ich den Döllberg, auf dem das Foto oben entstanden ist, erreicht. Es ist kurz nach halb zehn als ich die letzten Fotos gemacht und meine Ausrüstung zusammen gepackt habe.  Noch ist es ziemlich warm und ich zweifele ob es die richtige Entscheidung war die dicke Motorradkombi an- zuziehen. Das wird sich schnell ändern. Kaum ist die Sonne komplett verschwunden, kühlt es sich deutlich ab. Von lauer Sommernacht ist schon bald nix mehr zu spüren. Foto unten: Suhl - Blick vom Friedberg.
Daten der Nachtfahrt: +++ Datum: 12.06.-13.06.2014 +++ Temperaturbereich: 15,5°C-7,0°C +++   Sonnenuntergang: 21:29Uhr +++ Sonnenaufgang: 05:05Uhr +++ Gefahrene Kilometer: 151 
Eine Stunde später erreiche ich einen kleinen See. Hier bin ich öfters. Nur nachts war ich noch nie hier. Der See liegt direkt an einer Landstraße. Mein Motorrad habe ich am Straßenrand abgestellt und bin die ca.50m bis zum Ufer gelaufen. Und dann passierte was passieren musste.  Ich war noch keine fünf Minuten an dem kleinen See, im Bild oben (ich hoffe man kann ihn noch schemenhaft erkennen), als sich ein grüner Jeep näherte. Einer dieser grünen Jeeps mit offener Ladefläche wie er gerne von Jägern usw. gefahren wird. Sind Sie lebensmüde, sie wollen wo erschossen werden, hier sitzen drei Mann in der Kanzel und sie verjagen mir das ganze Rotwild, wissen sie eigentlich wie teuer die Pacht ist ... tönt es aus der halb geöffneten Autotür. Es entstand eine schier endlose Diskussion, auf den Inhalt möchte ich hier nicht weiter eingehen. Die Situation entspannte sich erst als ich ihm klar machen konnte, das ich nicht unterwegs war um seine Kanzeln anzusägen. Kurz darauf verabschiedeten wir uns dann schon fast freundschaftlich voneinander. Ich fuhr dann zurück nach Suhl. Ich wollte ja noch ein paar Fotos machen. Herrenteich, Lauterbogencenter und Waffenmuseum.
Oh mein Gott, diese Frösche mp3 (Teichgeräusche)
Nachdem mir im Stadtzentrum ein Besoffener vors Motorrad gereihert hat, ging die Fahrt dann weiter Richtung Oberhof. Der dritte Klassiker des Tages ließ nicht lange auf sich warten. Im gefühlten Abstand von einem Meter sprang ein riesiger Hirsch über die Straße. Jetzt fehlt eigentlich nur noch ne Polizeikontrolle. Aber die ist mir zum Glück erspart geblieben. Kommt vlt. bei der nächsten Nachtfahrt. Etwas abseits vom Rennsteig habe ich dann eine lange Pause eingelegt. Hier ist es jetzt richtig kalt geworden. Feuchtigkeit zieht in die Klamotten. Trotz Vollmond ist es stockdunkel. Ein Uhu ruft zu mir herüber. Ab und zu knackt es im Wald. Toootaaal gemütlich hier.
Fazit: Nachts um halbzwei Bratwürste braten hat was. Weit weg gekommen bin ich auf dieser Fahrt nicht. Eigentlich wollte ich noch eine Menge anderer Ziele an- fahren. Es war ein paar Grad zu kühl. Spaß gemacht hats trotzdem. Kurz vor vier bin ich schon wieder zu Hause in meinem Bett. Sonnenaufgang somit verpasst. Fortsetzung folgt garantiert.
Bratwurstgebrutzel mp3
Gute Nacht ...
Es ist Vollmond und in ca. zwei Stunden auch noch Freitag der 13. Was ich auch versucht habe, es ist mir nicht gelungen ein schönes Foto vom Vollmond zu machen. Egal welche Einstellungen ich an der Kamera gewählt habe, die Fotos sind alle Mist geworden. In der Gegenrichtung geht am fast wolkenlosen Himmel immer noch die Sonne unter. Mach ich eben davon noch ein paar Fotos. (in der Nähe von Gottfriedsberg)