10.000 Ostereier und Feengrotten
Start in die Motorradsaison 2015
Ausflüge & Touren
Der Märchendom in den Saalfelder Feengrotten GPS-Koordinaten: 50.635523, 11.342226
Das letzte Eis taut.
Der Ostereierbaum in Saalfeld. Ca. 10.000 Eier. 2015 zum 45. und wahrscheinlich auch zum letzten Mal geschmückt.
Nachdem ich die Höhenzüge um Suhl herum verlassen habe steigen mit jedem Kilometer auch die Temperaturen. Auf den Fisch-
teichen entlang der Strecke schmilzt das letzte Eis. Der Himmel ist blau und die Luft glockenklar. Kurz vor Saalfeld sind es bereits
16°C. Den Standort des Ostereierbaums habe ich schon zu Hause in mein Navi eingegeben. Ohne diese Hilfe hätte ich ihn
wahrscheinlich nie gefunden.
Durch ein Wohngebiet geht eine steile Straße bergauf. Die Straße endet und die letzten ca. 200m gehts auf einem unbefestigten
Weg weiter. Hier befinden sich nur noch ein paar landwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzte Grundstücke.
Ich bin ein bisschen erstaunt auf dieser steilen Holperpiste ältere Menschen im Rollstuhl oder mit Rollator anzutreffen. Gekonnt
zirkele ich an der Gruppe vorbei und parke auf diesem engen Weg in einer Grundstückseinfahrt.
18.03. 2015 Start in die neue Saison. Endlich sind auch in Thüringen die Temperaturen im zweistelligen Plusbereich. Der ersten
längeren Tour steht nichts mehr im Weg. Mein Motorrad habe ich gestern schon aus dem Winterschlaf geweckt. Viel gibts da nicht
zu tun. Batterie einbauen, Bremstest, Sichtkontrolle, tanken, Luftdruck, das wars auch schon. Dann folgen die ersten Kilometer
über die umliegenden Dörfer. Ich atme tief durch und merke erst jetzt das mir die letzten fast vier Monate was gefehlt hat.
Auf den Dörfern sind die ersten Osterbrunnen schon geschmückt. Jeder Hausbesitzer der was auf sich hält hat einen Busch mit
bunten Plasteostereiern auf seinem Grundstück. (wird irgendwie auch jedes Jahr mehr)
Aber einer toppt Alles.
Herr Kraft aus Saalfeld. Jedes Jahr schmückt er einen Baum auf seinem Grundstück mit ca. 10.000 bunten Ostereiern.
In Worten: ZEHNTAUSEND. Dieses Jahr wird er das wahrscheinlich zum letzten Mal tun. Herr Kraft ist fast 80. Das besteigen der
Leiter wird langsam mühsam. Entsprechend groß war der Hype in den Thüringer Medien. Egal ob Zeitung, Radio oder TV, alle
hatten einen Beitrag parat. Selbst die Sendung mit der Maus war vor Ort und drehte einen Film.
Da hab ich mich gerne anstecken lassen und den Ostereierbaum in Saalfeld als erstes Ziel der Saison auserkoren. Dazu kommt
noch ein Besuch der Feengrotten, eine Pause im Zentrum von Saalfeld, ein Stopp am Saaleufer und viele Kilometer auf der
Saalfelder Höhe.
Die ersten zarten grünen Pflänzchen.
Wir brauchen Eiiiieeeer!
Das Grundstück war am Tag meines Besuchs noch geschlossen. Noch wurde fleißig an der Fertigstellung gewerkelt. Aber auch
vom Gartenzaun aus konnte man den ca. 15m entfernt stehenden Eierbaum bewundern. Offizielle Eröffnung ist am 21.03. 2015.
Ich möcht garnicht wissen was an dem Tag los sein wird. Schon heute waren etliche Pilgergruppen unterwegs.
Ich fahr jetzt erstmal Eis essen auf den Saalfelder Marktplatz.
Das Rathaus auf dem Saalfelder Marktplatz
Um den Markplatz herum befinden sich Parkplätze. Direkt am Eingang zur belebten Fußgängerzone gibt es ein Eiscafe. Eine
gute halbe Stunde halte ich mich hier auf dann fahre ich ein paar Meter weiter ans Ufer der Saale.
Eigentlich wollte ich hier am Saaleufer ein bisschen
die Ruhe genießen. Aber es kam anders.
Ich war irgendwie nicht willkommen. Erst kam eins
dieser Tierchen aus dem Wasser geklettert und zeigte
keinerlei Angst vor mir. Dann kam ein zweites, drittes,
viertes. Zum Schluss standen fünf der Tiere am Ufer,
zeigten mir ihre gelben hässlichen Zähne und zischten
eklig. Bei irgendwas musste ich sie gestört haben.
Ich hab meine Sachen geschnappt und hab mich
verkrümelt. Einen Angriff wollte ich nicht riskieren.
Die waren in der Überzahl.
Viel Zeit hatte ich sowieso nicht mehr. Ich wollte ja noch
eine Führung durch die Saalfelder Feengrotten besuchen.
Das eigentliche Highlight meiner heutigen Tour.
Die Anfahrt zu dem Schaubergwerk ist ausgeschildert
und kann man nicht verfehlen. Es ist Mittwoch, ein ganz
normaler Wochentag im März, keine Schulferien. So hält
sich der Besucherstrom an den Feengrotten in Grenzen.
Ich habe das Glück mit nur zehn Mann in den Berg ein-
zufahren.
Gruppen bis zu vierzig Mann sind in der Sommersaison keine Seltenheit. Ich war vor langer Zeit schonmal hier, kann mich aber
nicht mehr erinnern wie es im Bergwerk ausgesehen hat. Ich muss nur fünf Minuten warten dann startet meine Führung.